Diese Frage ist durchaus ernst gemeint. Nicht jeder mag nur mit sich sein. Sprich alleine. Ohne Beschallung durch Fernsehen und Radio, offline, d.h. ohne Mail und Facebook Benachrichtigungen. Nicht jeder empfindet es als angenehm, eine gewisse Zeit mit sich selbst z.B. im Wald, in den Bergen oder andernorts zu verbringen.
Dafür mag es unterschiedliche Gründe geben, hier nur eine kleine Auswahl: Der eine hat Angst, etwas aus der unendlichen Informationsflut im Alltag zu verpassen. Ein anderer wird durch die ständigen Außenreize von unangenehmen inneren Befindlichkeiten abgelenkt. Oder jemand läuft unreflektiert im sich ständig drehen Rad der Routine und bemerkt gar nicht, wie wenig er sich selbst wahrnimmt. Wieder andere halten sich für unentbehrlich in ihrer Familie, ihrem Verein oder am Arbeitsplatz.
Die genannten Gründe sind Faktoren, die man durchaus in konkrekten Fällen von Erschöpfungssyndromen wiederfindet. Also dem sogenannten Burnout.
Können Sie mit sich selbst alleine sein?
Ein stückweit Allein-sein in den Alltag zu holen, kann sehr erfrischen und neue Impulse geben. Wir verbringen mit so vielen Dingen und Personen Zeit, warum nicht auch regelmäßig mit uns selbst?
Und bitte verwechseln Sie nicht bedrückende Einsamkeit mit selbst gewählten Zeiten zum Allein-sein. Letzteres ist eine bewusste Entscheidung, während kaum jemand, der unter Einsamkeit leidet, sich diese freiwillig ausgesucht hat.
Trauen Sie sich! Und vertrauen Sie sich. Genehmigen Sie sich etwas Zeit mit sich selbst. Und wenn es anfangs nur ein paar Minuten sind. Probieren Sie es aus und achten Sie darauf, wie es sich anfühlt und was sich verändert. Nicht nur während des Allein-seins.
Wann haben Sie Ihr nächstes Rendezvous mit sich selbst?
Ihr Michael Göhring, info@innenfokus.de