Impulsfragen an den geneigten Hörer/Leser:
Es erfordert Mut, das eigene Leben als Spiegel dessen heranzuziehen, woran ich glaube. Besonders, wenn ich genau das möglicherweise noch nie kritisch prüfend hinterfragt habe:
- Wenn ich mein Leben ehrlich und aufmerksam betrachte – was verrät es über meine Sichtweise und meine Glaubenssätze?
- Wie teilt mir mein Leben tagtäglich mit, woran ich – häufig unbewusst – wirklich glaube?
- Wenn mein Leben zumindest in Teilen anders aussieht, als ich es mir wünsche, was sagt mir das über mich selbst?
Irgendwo hoch auf einem Berg liegt der Tempel mit dem Saal der tausend Spiegel. Eines Tages erklomm ein Hund den Berg. Stufe um Stufe ging er hinauf und schließlich betrat er den Tempel.
Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte sein Fell, klemmte seinen Schwanz zwischen die Beine, knurrte und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten ihr Fell, klemmten ihre Schwänze zwischen die Beine, knurrten und fletschten die Zähne.
Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und erkannte die Welt bestehend aus knurrenden, bösen und bedrohlichen Hunden.
Einige Zeit später kam ein anderer Hund. Auch er erklomm den Berg, stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah er tausend andere Hunde. Er freute sich, wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Und tausend Hunde freuten sich, wedelten mit ihren Schwänzen, sprangen fröhlich hin und her und spielten mit ihm.
Dieser Hund verließ den Tempel mit dem Erleben, lauter freundliche, wohlgesonnene Hunde gefunden zu haben.
Frei erzählt – Verfasser unbekannt
Herzlichst, Michael Göhring, info@innenfokus.de